Ankündigungen
eine Konzertlesung zugunsten der Ukraine-Hilfe
Am Sonntag, den 25. September, findet in der Zeit von 18:00 bis 22:00 Uhr in der Wuppertaler BOERSE (Wolkenburg 100) eine Konzertlesung zugunsten der "Brücke - Ukraine-Hilfe"
statt.
Alle beteiligten Künstler*Innen verzichten dabei auf ihre Gage, der Reinerlös (Eintritt 10 Euro /erm. 5 Euro) kommt ausschließlich der "Brücke - Ukraine-Hilfe des Zentrums für Liberale
Demokratie" zugute - von Ralf Fücks (ehemals Bremer Bürgermeister) und Marieluise Beck (ehemals MdB der Grünen) geleitet, das zahlreiche humanitäre Projekte in der Ukraine betreut.
An diesem Abend spielen folgende Wuppertaler Rockbands: - "Psychedelic Valley" und "The Good, The Bad and The Geiger" . Diese beiden Gruppen setzen sich aus
ukrainischen, russischen, georgischen, belarussischen und moldawischen Musiker*innen zusammen, die alle in NRW (im Exil) leben.
Die dritte Band heißt "Brain Flow" - bei dieser Gruppe spielt ELSG-Mitglied Gerold Theobalt seit beinahe 10 Jahren die Keyboards. Für die Band und Schauspieler*innen konzipiert
er das Programm des Ersten Teils, bestehend aus ca. 60 Minuten Songs im Wechsel mit ca. 50 Minuten Lesung von Gedichten, Erzählungen und Berichten überwiegend ukrainischer, durchweg
literarisch toller Autor*innen wie Katja Petrowskaja, Sehij Zadhan, Juri Androchowytsch, Natalka Bilozerkiewiez, Andrij Bondar, Ilya Kaminsky, Swetlana Alexejewitsch, Vladimir Sorokin, Nino
Haratischwili, u.a..
Julia Felicitas Wolff von den Wuppertaler Bühnen und der Schauspieler Udo Thiess haben ihre Teilnahme sofort zugesagt. Weitere Schauspieler*innen sind angefragt.
Denzweiten Teil des Programms bestreiten die anderen beiden Gruppen unter der konzeptionellen Leitung von Kostja Sommer.
Mitveranstalterinnen sind die Else Lasker-Schüler-Gesellschaft mit dem Theater Anderwelten und die Wuppertaler Goethe-Gesellschaft.
das neue Buch von Hajo Jahn über Else Lasker-Schüler ist nun offiziell auf dem Markt. Es ist ein Lesebuch mit 20 "Kapiteln", Bildern und Gedichten. In jedem Beitrag wird Else in Ihrem Facettenreichtum als "Die Berlinerin", "Die Araberin", "Die Jüdin" "Die Zeichnerin" etc. vorstellt.
Grundlage sind viele Gespräche mit Zeitzeugen, die die Malerpoetin noch persönlich gekannt haben. Dies ist keine wissenschaftliche Arbeit, sondern ein Lesebuch über eine ungewöhnliche Künstlerin.
Es ist ein ganz besonderes Buch.
Das Buch (190 Seiten) kostet im Handel 28 Euro und ist für Mitglieder der Else Gesellschaft
zum Sonderpreis von 20 Euro plus Versandkosten zu erwerben.
Es kann über den nachfolgenden Link per Mail bestellt werden:
Hajo.jahn@else-lasker-schueler-gesellschaft.de
_____________________________________________________________________________________________
Ein Buch zum Aufatmen -
nach so viel interpretatorischer Klugheit
Von Jürgen Serke
Der Journalist Hajo Jahn hat den vielen Biographien über Else Lasker-Schüler eine neue hinzugefügt und nennt sie „Die Facetten des Prinzen Jussuf“. Man kennt fast alles, und doch ist nichts in dieser Darstellung Wiederholung.
Aber nun stimmt das Bild von der Dichterin, die 1869 in Elberfeld zur Welt kam und 1945 in Jerusalem starb. Locker, leicht und luftig wird hier alles erzählt. Eine Else Lasker-Schüler kommt uns hier entgegen, die sich in das Leben des Lesers einschmeichelt und doch nichts verschweigt vom Desaster des 20. Jahrhunderts.
Der 81-jährige Hajo Jahn war Redakteur beim WDR in Wuppertal. Vor drei Jahrzehnten gründete er die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft. Die Dichterin wurde sein Lebensmittelpunkt. Mit Veranstaltungsforen über sie zog er von Deutschland in die Schweiz, nach Österreich, Frankreich und nach Israel. Ein dutzend Almanache über diese Treffen gab er heraus. Er erwies sich als ein großer Organisator und ließ nicht nach in seiner Lust, Else Lasker-Schüler zu präsentieren, selbst als die Dichterin keine Steigerung des Ruhmes mehr nötig hatte.
Und nun ist ihm eine wunderschöne Hommage gelungen. Wer sein Buch liest, erlebt Glück, Schrecken und Schönheit eines einzigartigen Lebens. Die Elberfelderin wird ebenso gezeigt wie die Berlinerin, die Dichterin wie die Zeichnerin, die Performerin wie die Netzwerkerin, die Jüdin wie die Araberin. In den Kapiteln unter diesen Überschriften wird Leben und Werk dargestellt und auch die Rezeptionsgeschichte gezeigt. Jahns Darstellung ist nicht nur ein Lese-, sondern auch ein Bilderbuch mit zahlreichen Abbildungen von Zeichnungen der Dichterin, die die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft erworben hat.
Das Erbärmliche ihrer Lebensumstände in Heimat und Exil, das zur Heimat wurde, wird dargestellt, aber die Dichterin lässt sich nicht herabziehen. Jahn zeigt, wie sie Kathedralen über ihre Welt der Fantasie baut. In der Synagoge isst sie genüsslich die mitgebrachte Schokolade. Frau Lasker-Schüler, doch nicht hier, wird sie zurechtgewiesen. Und sie antwortet: „Stören Sie mich nicht in meiner Andacht.“
Natürlich profitiert Hajo Jahn von dem, was andere vor ihm gefunden haben. Aber so, wie er das Gefundene zu seiner eigenen Geschichte zusammensetzt, wird daraus ein mitreißender Sog, der den
Schrecken zurückdrängt. Den Tod büßt man lebend ab, heißt es. Aber der Tod hat in diesem Buch nicht das letzte Wort. Else Lasker-Schüler zeigt in Jahns Darstellung, wie sie der Liebe Flügel
verleiht. Mehr geht nicht.
Hajo Jahn: „Die Facetten des Prinzen Jussuf. Ein Lesebuch über Else Lasker-Schüler“.
PalmArtPress, Berlin 2022. 186 Seiten. 28 €.
_____________________________________________________________________________________________
Jürgen Serke, Journalist und Buchautor, hat als ehemaliger Reporter beim Magazin STERN in einer Serie über „Die verbrannten Dichter“ in den 70er Jahren die Malerpoetin und Exilanten Else
Lasker-Schüler wieder einem breiten Publikum bekannt gemacht. Sein gleichnamiges Buch wurde ein Bestseller.
(Foto: Archiv des Adalbert Stifter Vereins)
_____________________________________________________________________________________________
Für kurze Zeit verband sie eine tiefe, aber auch schwierige Beziehung: René Crevel und Klaus
Mann. Das Live-Hörspiel begibt sich auf Spurensuche und folgt den beiden Autoren auf ihren
ungleichen Lebenswegen, die sich für eine kurze Zeit verbanden und tragisch enden sollten.
Beide Schriftsteller waren homosexuell. Sowohl René Crevel als auch Klaus Mann wählten den
Freitod, der für sie auch eine Revolte war gegen den Zivilisationsbruch, der mit der
Machtergreifung der Nationalsozialisten einherging. Das Stück nimmt die Zuschauer mit auf eine Zeitreise in die sogenannten goldenen 1920er Jahre: ein hedonistisch-surrealer Totentanz zu Chansons von Charles Trenet, Charlie Chaplin und Josephine Baker am Abgrund des zeitgeschichtlichen Vulkans. Die Bildimprovisationen des Lichtkünstlers Gregor Eisenmann schaffen dazu einen Text und Musik selbständig begleitenden Film und expressiven Resonanzraum.
Konzeption und Textcollage: Heiner Bontrup
Sprecher: Bernd Kuschmann, Bernt Hahn, Julia Wolff, Margaux Kier
Musik: Wolfgang Schmidtke (Saxofon), Roman Babik (Piano), Mathias Haus (Schlagwerk, Perkussion), Margaux Kier (Gesang, Theremin), Julia Wolff (Gesang)
Video-Livebühne: Gregor Eisenmann
Aufführungen in Wuppertal und Solingen
Mittwoch, 25. Mai 2022, 19.00 Uhr // Citykirche Elberfeld // Kirchplatz 2 // 42 103 Wuppertal
Tickets über Wuppertal-live.de // Eintritt: 20 Euro; ermäßigt: 15 Euro
Freitag, 3. Juni 2022, 19.00 Uhr // Kirche St. Josef // Hackhauser Straße 4 // 42697 Solingen
Tickets über Solingen-live.de // Eintritt: 20 Euro; ermäßigt: 15 Euro
Schulveranstaltung exklusiv für Schülerinnen und Schüler
Montag, 23. Mai 2022, 11 Uhr // boerse // Wolkenburg 100, 42 119 Wuppertal
Tickets über Solingen-live.de // Eintritt: 20 Euro; ermäßigt: 15 Euro
Eine Veranstaltung der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft
Eine Produktion des Theaters Anderwelten
www.else-lasker-schueler-gesellschaft.de
www.theater-anderwelten.de
Gefördert durch die Staatskanzlei Düsseldorf im Rahmen des Projektes „Weimarer Dreieck“, die Stadtsparkasse Wuppertal, Glücks-Los, die Knipex-Gruppe, den Caritasverband Wuppertal-Solingen sowie die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft
_____________________________________________________________________________________________
Solidaritätsveranstaltung mit der Ukraine
Die spontan organisierte Solidaritätsveranstaltung der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft am 1. März 2022 in der Citykirche
Wuppertal-Elberfeld erbrachte 1.735,- Euro für humanitäre Hilfe in der Ukraine. Da einige Mitglieder auch direkt gespendet haben, ergibt sich eine Gesamtsumme von rund 2.000,- €. Wir danken
allen Spendern.
Mitwirkende an diesem Abend : Heiner Bontrup, Hajo Jahn, Beate Rüter, Petra Koßmann,
Herbert A. Mitschke, Julia Wolf, Bernd Kuschmann, Margaux Kier und Mathias Haus.
© Anna Schwartz
_____________________________________________________________________________________________
Die Else Lasker-Schüler-Gesellschaft e.V. ist ebenso ungewöhnlich wie Else Lasker-Schüler, unsere Namensgeberin mit dem gläsernen Herzen und den vielen Identitäten, in die sie sich poetisch hineinträumte: Sie war:
Blauer Jaguar. Indianer. Krieger. Abigail. Tino von Bagdad. Prinz Jussuf von Theben
Den Spuren dieser Malerpoetin folgt die nach ihr benannte Literaturgesellschaft, die Erinnerung an Leben und Werk dieser Ausnahmekünstlerin und Poetin lebendig
erhält. Nach ihrem Vorbild haben wir ein Netzwerk aus Autor*innen, Künstler*innen, Literaturwissenschaftler*innen und –liebhaber*innen gewoben.
Mit 1.200 Mitgliedern weltweit zählt die Else Laser-Schüler-Gesellschaft zu den größten Literaturvereinen Deutschlands.
23 Else Lasker-Schüler-Foren wurden im Laufe der letzen dreißig Jahre veranstaltet: von Wuppertal und Jerusalem über Breslau, Prag, Zürich, Berlin, Wien, Catania, Tel Aviv bis Ascona und Sanary-sur-Mer in Frankreich.
Eine positive Bilanz über das XXIII. Else Lasker-Schüler-Forum zieht in seinem Rückblick Hajo Jahn, Vorsitzender der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft. Den Bericht von Hajo Jahn lesen Sie hier:
Fotocollage: Anna Schwartz, veröffentlicht in der WZ vom 23. Oktober 2021
Sehr beeindruckend ist die Berichterstattung über das XXIII. Else Lasker-Schüler-Forum in Sanary-sur- Mer. Monika Werner-Staude berichtet für die Westdeutsche Zeitung ausführlich über das Forum. Den Bericht lesen Sie hier.
Die deutschsprachige Zeitung "Riviera-Press" berichtete in ihrer Online-Ausgabe vom 7. Oktober sehr ausführlich und tiefgehend über das Forum: Chefreporter Rolf Liffers geht dabei insbesondere auf die Mahnungen von Frido Mann und Ron Williams ein, Rassismus rechtzeitig im Unterricht zu behandeln, Wissen zu vermitteln und zur Empathie zu erziehen. Den ausführliche Bericht lesen Sie hier.
"Der Antisemitismus ist das Merkreichen einer zurückgebliebenen Kultur". Dieses Zitat ist von Friedrich Engels. Er stammt wie Else Lasker-Schüler, der Malerpoetin aus Wuppertal. Ihr Satz „Hass schachtelt ein, wie hoch die Flamme auch mag schlagen!“ sollte uns Mahnung und Erinnerung sein, so Hajo Jahn, Vorsitzender der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft.
Ganz in diesem Sinne setzt sich die Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft, einer Initiative ihres Vorsitzenden Hajo Jahn folgend, dafür ein, dass in Barmen vor dem Rathaus eine künstlerisch gestaltete Gedenkplatte installiert wird. „2020 gab es in Deutschland 2351 antisemitische Straftaten. Das ist die höchste Erhebungszahl seit der Erfassung vor 20 Jahren. Gegen Antisemitismus arbeiten wir.“
Gemeinsam mit der Jüdischen Kultusgemeinde und anderer Organisationen wie der Armin T. Wegner-Gesellschaft, der „Kulturbrücke Wuppertal – Engels an der Wolga“, dem „Freundeskreis Beer Sheva“ sowie der „Solidargemeinschaft Wuppertal“ hat die Else Lasker-Schüler-Gesellschaft einen entsprechenden Antrag an den Kulturausschuss auf den Weg gebracht.
Den Bericht der Westdeutschen Zeitung über die Initiative lesen Sie hier.
Theater, Lesungen, Konzerte, Vorträge und Podiumsdiskussionen: Das XXIII. Else Lasker-Schüler-Forum begibt sich auf die Spuren der Literaten und Kulturschaffenden, die nach der Machtergreifung Hitlers in der Idylle eines südfranzösischen Fischerstädtchens Zuflucht suchten und fanden. Zeitweise wurde das "Exil unter Palmen" zur Welthauptstadt der deutschen Literatur: Die Manns, Lion Feuchtwanger, Brecht und Weill weilten hier. Das Programm des hochkarätig besetzten Forums finden Sie ebenso wie Kontaktdaten zur Anmeldung hier.
Julia Ingold, Mitglied der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni Bamberg. An der Universität Kiel hat sie kürzlich ihre Dissertation über Else Lasker-Schüler eingereicht. Im Sommersemster 2020 machte Ingold die Not der virtuellen Lehre zur Tugend und ließ mit ihren Studierenden Lasker-Schüler in ihrem 75. Todesjahr auf Instagram wiederauferstehen. Sie posten weiterhin regelmäßig Informationen über Werke, Graphiken, Texte, Biographie, Veranstaltungen, Web-Angebote und Forschung. Dabei entsteht eine unterhaltsame und lehrreiche Sammlung von Versatzstücken, die Interessierten ein lebendiges Bild der Künstlerin vermitteln.
Das Programm verfolgen Sie hier.